“Jahrhundert-Sternstunde”. von Jörg Demus und Paul Badura Skoda 7.Okt.2018 in Linz

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    • “Jahrhundert-Sternstunde”. von Jörg Demus und Paul Badura Skoda 7.Okt.2018 in Linz

      "Sternstunde" von Badura-Skoda und Demus in Linz

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      Vol.at.

      Jörg Demus wird am 2. Dezember 90 Jahre alt ©APA (Schlager)

      Die beiden legendären österreichischen Pianisten Paul Badura-Skoda und Jörg Demus bescherten Sonntagabend dem ausklingenden Linzer Brucknerfest einen künstlerischen und emotional berührenden Höhepunkt. Die beiden Neunziger demonstrierten beeindruckende Vitalität und begeisterten das Publikum.
      Die beiden alten Herren – Badura-Skoda feierte am Vortag seinen 91. Geburtstag, Demus wird am 2. Dezember 90 – widmeten sich bei getrennten Auftritten im gemeinsamen Konzert vor allem Werken von Franz Schubert, dessen Schaffen sie von Jugend an zeitlebens begleitet hat. Darüber hinaus handelte es sich bei drei Komponisten jeweils um deren letzte Klavierkomposition: von Joseph Haydn die Variationen f-moll Hob XVII:6, Franz Schuberts Klaviersonate Nr. 21 B-Dur, D 960 und Anton Bruckners “Erinnerung” As-Dur, WAB 117. Letzteres kennen Brucknerhaus-Besucher als Pausen-Signation bei Konzerten im Mittleren Saal.

      Dem Alter entsprechend bedächtigen Auftritten folgte, kaum hatten die Künstler am Bösendorfer Platz genommen, ungeahnte und anhaltende Lebhaftigkeit. Beide Pianisten beeindruckten mit nach wie vor erstaunlicher Fingerfertigkeit und tiefem Gestaltungspotenzial. So wurden Schuberts Sonate Nr. 16 (Badura-Skoda) und Nr. 21 (Demus) zu nachhaltigen Erlebnissen.
      Die vom Publikum stürmisch verlangten Zugaben setzten dem Programm weitere Höhepunkte: Jörg Demus mit Schuberts Impromtu G-Dir, op. 90 und beide Freunde schlussendlich mit der vierhändig gespielten Fantasie f-moll. Da blieb dann im Saal niemand mehr sitzen. Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum sprach in abschließenden Glückwünschen an die Künstler von einer “Sternstunde”, ja sogar “Jahrhundert-Sternstunde”. Dem wurde vom Publikum lautstark zugestimmt.



      Die Grandseigneurs der Klavierszene begeisterten im Brucknerhaus
      Brucknerfest: Zusammen sind Paul Badura-Skoda und Jörg Demus 180 Jahre alt, ihre Finger sind aber noch flink wie eh und je.




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      P. Badura-Skoda, J. Demus Bild: Winkler

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      Die Grandseigneurs der Klavierszene begeisterten im Brucknerhaus
      Brucknerfest: Zusammen sind Paul Badura-Skoda und Jörg Demus 180 Jahre alt, ihre Finger sind aber noch flink wie eh und je.

      Der eine feierte am Samstag seinen 91. Geburtstag , der andere wird am 2. Dezember 90, zusammen 180 Jahre österreichische Klaviertradition. Der eine – Paul Badura-Skoda, der andere – Jörg Demus. Zwei schillernde Namen, die am Sonntag im Brucknerhaus ein Recital bestritten und dabei mit ihrer Kunstfertigkeit überzeugend ausspielten. Natürlich laufen in diesem Alter die Finger nicht mehr ganz rund, aber sie haben gelernt, dem eisernen musikalischen Willen zu gehorchen und die im Kopf lebendig präsenten Noten zu Musik zu formen. Und zu was für einer!

      Der Musik Brillanz verliehen
      Paul Badura-Skoda sucht im musikalischen Dickicht immer die klare Artikulation, die Details plastisch hervortreten lässt und der Musik Brillanz verleiht. Da störten die vielen nicht ganz exakt platzierten Töne kaum, denn diese Kunst beherrschen nur ganz wenige. So geriet Schuberts a-Moll-Sonate D845 zu einem Zeugnis dieser Meisterschaft. Jörg Demus ist Klangmagier, der besonders aus Schuberts B-Dur-Sonate D960 Nuancen herausliest und und jene "Delicadezza" evoziert, die Schubert im Scherzo verlangt. Diese spürte er auch in Haydns f-Moll-Variationen und Mendelssohns "Gondellied" op. 62/5 auf. Am beeindruckendsten war jedoch die Zugabe der beiden – der Beginn von Schuberts f-Moll-Fantasie für Klavier zu vier Händen, wo sie ihre Stilistik außergewöhnlich miteinander verbanden.

      Fazit: Zu Recht jubelnder Applaus für zwei Klavier-Grandseigneurs