Improvisation - Genialität oder Pfuscherei

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    • Improvisation - Genialität oder Pfuscherei

      Hab mal in einem anderen Forum etwas über Kompositionen gelesen, und bin irgendwie darüber gestolpert daß Improvisationen mit Kompositionen gleichgesetzt werden :.-| :.-|
      Für mich ist Improvisation etwas was man mal so aus dem Stehgreif macht, ohne sich zu vor eine Vorstellung gemacht zu haben- Beispiel; sagt eine Frau beim Essen servieren "ich hab da mal etwas improvisiert, hege ich Zweifel daran ob es auch wirklich schmeckt, sagt mir ein Gasmonteur, er hätt da was improvisiert, seh ich zu daß ich aus der Wohnung verschwinde. Aber bei einigen sogenannten Musikern bin ich doch arg erstaunt daß sie Improvisation mit Kompositionen gleichsetzen.
      Natürlich kann man aus dem Stehgreif schnell mal irgendwelche Melodien zusammenschustern (kann auch schon ein Kind was 0 Ahnung vom Instrument hat), nur des sind einmalige Sachen welche nicht reproduzierbar sind.
      Ja , es wird gar behauptet, alle großen Komponisten hätten erst mal improvisiert - kann ich nicht so ganz nachvollziehen, gerade Mozart komponierte ja wohl vorwiegend Aufträgen zu Folge.

      Also meineserachtens nach ist die Improvisation keine Kunst, des kann jeder Depp.

      Viele Grüße

      Henry
    • Henry schrieb:

      Also meineserachtens nach ist die Improvisation keine Kunst, des kann jeder Depp.
      bei einem Deppen wird sich das deppenhaft anhören, und das ist für den Zuhörer sicherlich nicht besonders erfreulich.

      dass das improvisieren oder freie fantasieren noch kein musikalisches Kunstwerk fixiert, sollte einsichtig sein - dass allerdings viele Komponisten improvisiert hatten (manche wie Beethoven oder Liszt sogar sehr publikumstauglich) ist belegt; und mit Sicherheit finden sich nicht viele, die wie Beethoven oder Liszt am Instrument frei fantasieren können...

      was dich grämen wird: das, was deiner Ansicht nach jeder Depp kann, ist oft genug an Musikhochschulen Gegenstand von Kursen, Workshops und sogar gelegentlich von Wettbewerben und Kongressen.
    • rolf schrieb:


      was dich grämen wird: das, was deiner Ansicht nach jeder Depp kann, ist oft genug an Musikhochschulen Gegenstand von Kursen, Workshops und sogar gelegentlich von Wettbewerben und Kongressen.


      Das ist mir schon klar, daß selbst Hochschulen Selbstfindungskurse anbieten...von irgendwas müssen sie ja auch leben }:-> :h:h: :h:h:

      Viele Grüße

      Henry
    • Hammerkopfzwacker schrieb:



      Ob das Gabriela Montero auch so sieht?



      Das sehen sicherlich viele anders - wie ich ja schon eingangs schrib, setzen einige sogar Improvisation mit Kompositionen gleich - was für mich hingegen einen erheblichen Unterschied ausmacht. Es ist mir auch unverständlich daß Leute von sich behaupten sie könnten nicht improvisieren - es kann grundsätzlich jeder, in wie weit es anhörbar ist hängt natürlich vom fundamentalistischen Wissen ab, wenn jemanden die Grundlagen der Harmonienlehre sichtlich fremd sind, wird eine Improvisation eben was atonales - was nicht heißt daß ich nicht auch atonal improvisieren könnt (so ich mir genug einen über die Lampe gegossen habe :-} :h:h: )

      Viele Grüße

      Henry
    • rolf schrieb:

      Henry schrieb:

      Das ist mir schon klar, daß selbst Hochschulen Selbstfindungskurse anbieten...v
      (pardon) das ist einfach nur Blödsinn!
      ...damit du einen ersten Eindruck gewinnen kannst, was improvisieren bei den entsprechenden Leuten bedeutet, kannst du Katsaris-Improvisation googeln ;-P :h:h:


      Offensichtlich wird der Begriff Improvisation von uns unterschiedlich aufgefaßt - dies ist nach meiner Ansicht nach keine Improvisation sondern Variationen und Transkriptionen (Katsaris spielt des ja dort ned zum ersten mal):


      Unter Improvisation verstehe ich eher diese Art von Selbstbefriedigung:



      Viele Grüße

      Henry
    • ...jede Wette, dass deine Definition in keinem Musiklexikon auftauchen wird :D :D :D :h:h: :h:h: :h:h:[/quote]


      fürchte ich auch- nur, wo will man Improvisation jetzt tatsächlich ansetzen? An wirklich genialen Leistungen wie im beispiel von Catsaris, oder an solch stümperhaften Geräuschen irgendwelcher selbsternannten "Performancer" ? So klar ist des irgendwie nicht geregelt was nun Improvisation ist - von daher ja auch meine Eingangsfrage: "Genialität oder Pfuscherei" :.-| :-} :h:h: :h:h:

      Viele Grüße

      Henry
    • Henry schrieb:

      von daher ja auch meine Eingangsfrage: "Genialität oder Pfuscherei" :.-|
      die Waagschale wird sich gewiß nicht in Richtung selbstverliebter, peinlich-lächerlicher Pfuscherei neigen - ich hab das von dir gezeigte Pfuschbeispiel zwar aus hygienischen Gründen nicht komplett angehört, aber das wenige, was ich davon gehört habe, hat mich doch sehr erheitert :D :D :D :D
      :h:h: :h:h: :h:h:
      übrigens ist Katsaris nicht der einzige, der auf hochvirtuosem Niveau improvisieren kann
    • Die große Frage

      rolf schrieb:

      Henry schrieb:

      von daher ja auch meine Eingangsfrage: "Genialität oder Pfuscherei" :.-|
      die Waagschale wird sich gewiß nicht in Richtung selbstverliebter, peinlich-lächerlicher Pfuscherei neigen - ich hab das von dir gezeigte Pfuschbeispiel zwar aus hygienischen Gründen nicht komplett angehört, aber das wenige, was ich davon gehört habe, hat mich doch sehr erheitert :D :D :D :D
      :h:h: :h:h: :h:h:
      übrigens ist Katsaris nicht der einzige, der auf hochvirtuosem Niveau improvisieren kann


      ist für mich nicht, ob das genial oder Pfusch ist, oder ob die Leute die improvisieren zu faul zum Üben sind, die Frage ist doch, was das Wesen der Musik ausmacht und wann sie ensteht und welche Parameter gegeben sein müssen, damit sei entsteht.

      Also was macht diese wunderschönen Momente aus, in denen Musik berührt? Dazu gehört auch noch der Hörer, denn manches in der Improvisation, jedenfalls in der freien Improvisation lässt so viele Räume in der Vorstellung offen , die sich je nach Geschmack, Vorbildung, Verständnis des Hörenden unetrschiedlich ausfüllen. Ich verstehe die (freie) Improvisation als etwas, was erst zusammen mit dem Zuhörer ein Werk wird. Genauso wie im sonstigen Leben, gibt es sicher auch für die Improvisation viele Wahrheiten und Parallelwelten nebeneinander. Und gerade dieses Nebeneinander ist das Interessante. Am Ende liegt die Wahrheit in der Entscheidung jedes Einzelnen.

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    • Eva-Catrin schrieb:



      ist für mich nicht, ob das genial oder Pfusch ist, oder ob die Leute die improvisieren zu faul zum Üben sind, die Frage ist doch, was das Wesen der Musik ausmacht und wann sie ensteht und welche Parameter gegeben sein müssen, damit sei entsteht.

      Also was macht diese wunderschönen Momente aus, in denen Musik berührt? Dazu gehört auch noch der Hörer, denn manches in der Improvisation, jedenfalls in der freien Improvisation lässt so viele Räume in der Vorstellung offen , die sich je nach Geschmack, Vorbildung, Verständnis des Hörenden unetrschiedlich ausfüllen. Ich verstehe die (freie) Improvisation als etwas, was erst zusammen mit dem Zuhörer ein Werk wird. Genauso wie im sonstigen Leben, gibt es sicher auch für die Improvisation viele Wahrheiten und Parallelwelten nebeneinander. Und gerade dieses Nebeneinander ist das Interessante. Am Ende liegt die Wahrheit in der Entscheidung jedes Einzelnen.


      Jibt aber ooch Leute die häßlichjet Rumjeklimper mit Improvisation verwechseln, und damit andern uffn Senkel jehen.
    • Eva-Catrin schrieb:

      die Frage ist doch, was das Wesen der Musik ausmacht und wann sie ensteht und welche Parameter gegeben sein müssen, damit sei entsteht.



      Da will ich jetzt mal ganz gerne darauf eingehen - kennst Du die Runenlieder? Die wurden gesungen. Es ist leider nicht mehr feststellbar in welchen Tongeschlechtern und Tonarten sie gesungen wurden. Wenn diese heute jemand tonal improvisiert, tät wahrscheinlich nur Schwachsinn dabei rauskommen. Auch die Gebete der frühen Christianisierung wurden gesungen, ich denke eine freie Improvisation dieser würde auch ihren Zweck verfehlen.

      Eine Improvisation, so sie denn im ernsthaften Sinne betrieben wird, muß sich ja auf irgendwas stützen - Geräusche zu machen sollte nicht da zu gehören.

      Viele Grüße

      Styx
    • Hallo Eva-Catrin,

      erstmal herzlich willkommen im Forum!

      Eva-Catrin schrieb:

      Dazu gehört auch noch der Hörer, denn manches in der Improvisation, jedenfalls in der freien Improvisation lässt so viele Räume in der Vorstellung offen , die sich je nach Geschmack, Vorbildung, Verständnis des Hörenden unetrschiedlich ausfüllen. Ich verstehe die (freie) Improvisation als etwas, was erst zusammen mit dem Zuhörer ein Werk wird.
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich richtig verstehe, was Du damit meinst. Denkst Du, dass das ein Unterschied zwischen freier Improvisation und dem Vortrag eines auskomponierten Stückes ist?

      viele Grüße
      Lila
    • Lila schrieb:

      Hallo Eva-Catrin,

      erstmal herzlich willkommen im Forum!

      Eva-Catrin schrieb:

      Dazu gehört auch noch der Hörer, denn manches in der Improvisation, jedenfalls in der freien Improvisation lässt so viele Räume in der Vorstellung offen , die sich je nach Geschmack, Vorbildung, Verständnis des Hörenden unetrschiedlich ausfüllen. Ich verstehe die (freie) Improvisation als etwas, was erst zusammen mit dem Zuhörer ein Werk wird.
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich richtig verstehe, was Du damit meinst. Denkst Du, dass das ein Unterschied zwischen freier Improvisation und dem Vortrag eines auskomponierten Stückes ist?

      viele Grüße
      Lila


      Det heeßt, der Hörer will det hörn, ob a nu will oda nich.