Das Rheingold in der Karajan-Aufnahme war meine erste Wagner-Begegnung. Mein Bruder hatte mir die CDs geschenkt als ich vielleicht vierzehn oder fünfzehn war. Ich war davon begeistert und habe sie monatelang in jeder freien Minute rauf und runter gespielt. Naja, wenn man überlegt, was pubertierende Mädels sonst so hören, waren meine Eltern (obwohl nicht wirklich Wagner-Fans) mit mir noch vergleichsweise gut dran, schätze ich... Ich vermute allerdings, als mein Bruder und ich anfingen, zeitweilig in Stabreimen miteinander zu sprechen, wurde es ihnen dann vielleicht doch ein bisschen zu viel.
Die Karajan-Aufnahme war jedenfalls ziemlich prägend für mich, aber als ich dann deutlich später das erste Mal den Boulez-Ring gehört habe (besonders die Walküre!), war ich schwer beeindruckt - seither setzt Karajan im CD Regal doch ein wenig Staub an. Gerade das Rheingold aus dem Karajan-Zyklus höre ich aber ab und zu immer noch ganz gern, nicht zuletzt wegen Gerhard Stolze, meinem unangefochtenen Lieblings-Loge.