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  • ilseklavier schrieb:



    Zu deinem Zitat, die "Oberdämpfungsmechanik" betreffend.
    Was macht sie denn so unbeliebt? Wo sind hier die Nachteile?



    Da die Oberdämpfungsmechanik die Saiten erst relativ oben an den Saitenenden abdämpft klingen sie (je nach Marke) mehr oder weniger stark nach. Bei der Unterdämpfung hingegen greift die Dämpfung mehr zur Mitte der Saiten, was eine stärkere Dämpfwirkung hat.
    Vor allen sind aber Oberdämpfer bei vielen Kollegen Klavierstimmer unbeliebt, da hier nur jeder einzelne Ton mittels Holz oder Nylonstimmkeit gestimmt werden muß was sich für Kollegen, welche gewöhnt sind mit Temperaturband zu stimmen, als recht "wartungsunfreundlich" erweist.

    Viele Grüße

    Henry
  • Oh, super, Henry! Danke für deine obenstehende Antwort. Deine Erklärungen betreffend der Englischen und Wiener Mechanik sind wirklich total hilfreich, nun habe ich wieder ein wenig dazugelernt und mein Wissen erweitert.
    Dankeschön!

    Zu deinem Zitat, die "Oberdämpfungsmechanik" betreffend.
    Was macht sie denn so unbeliebt? Wo sind hier die Nachteile?

    Liebe Grüße, Ilse
  • Hallo Ilse,

    Wenn ich mich recht entsinnen kann wurden seit etwa 1770 zeitgleich englische Mechanik (Stoßmechanik) sowohl im süddeutschen Raum die sogenannte deutsche Mechanik, auch Wiener Mechanik oder Prellmechanik genannt gebaut. Die Entwicklung dieser beiden Systeme ging allerdings wohl schon um 1750 los. 1821 verfeinerte Erard die englische Stoßzungenmechanik zur Repetitionsmechanik. Um 1830 entstand der erste Kreuzsaiter, es ist allerdings nicht sicher ob Pape oder von Babcock in Bosten der erste war welcher einen Kreuzsaiter vorstellte.

    Wann die Produktion der Prellmechaniken eingestellt wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, gibt es doch Quellen welche die Jahrhundertwende zum 20, Jahrhundert angeben, allerdings sind mir auch Wiener Flügel späteren Baujahrs bekannt, es ist also denkbar daß sie noch bis in die 30iger Jahre produziert wurden.

    Meinem Verzeichnis nach wurde Gebr. Stingl bis 1950 produziert und später dann von Ehrbar (Wien) übernommen.

    Ein kreuzsaitiger Flügel ist insbesondere im Baß voluminiöser als ein Geradsaiter.


    Viele Grüße

    Henry
  • Danke, destenay für deine interessanten links und das Musikbeispiel.
    Wenn du schon "Steinway" erwähnst....
    Das wäre mein "Traumklavier" - dieses Spielgefühl ist einzigartig!
    Franz Lehar und Robert Stolz hatten auch einen "Gebrüder Stingl"-Flügel, so wie ich. Möglicherweise auch mit Wiener Mechanik, wer weiß....
    Da hätte ich doch gleich noch eine Frage an alle:
    Seit wann gibt es Flügel mit Wiener Mechanik? Seit wann wird die Englische Mechanik verwendet? Wann hörte man etwa auf, Flügel mit Wiener Mechanik herzustellen?
    .....und noch `ne Frage: ist es besser, ein Flügel ist kreuzsaitig bespannt oder geradseitig?
  • Zu deiner Antwort, Henry:
    Ich finde es auch gut und positiv, wenn jeder etwas anderes bevorzugt. Sonst bräuchten wir ja bei weitem nicht diese große Auswahl an verschiedenen Instrumenten.
    Wenn ich schnelle Stücke spiele, gehe ich immer zum Pianino.
    Spiele ich z.B. Mozart, setze ich mich zum Wiener Flügel.
  • Ilse, ein kleiner Trost, auch Franz Liszt und etliche bekannte Komponisten sowie Clara Schumann und viele andere Persönlichkeiten , spielten auf Wiener Flügel.

    http://www.boesendorfer.com/de/liszt.html

    http://www.instrument-und-kontext.de/ik/fortepiano-nach-1800/graf.php

    hier noch eine Aufnahme, passend zum Thema. Ilse, sobald Du dieses Tempo mal erreichst, sprechen wir über Steinway, Fazioli usw. :thumbsup:

  • Ja Ilse, ich kann das absolut nachvollziehen - die meisten Kollegen hassen Klaviere mit Oberdämpfungsmechanik - ich mag sie, da de Anschlag dem Flügel mit englischer Mechanik am nähesten ist. Das ich die Wiener Mechanik ned mag, ist rein subjektiv...ich spiele eben gern sehr schnelle Stücke - da macht so eine Wiener Mechanik nimmer so mit wie ich will ;)

    Viele Grüße

    Henry
  • Ich freue mich sehr, wenn ich Positives über Flügel mit Wiener Mechanik zu hören bekomme!
    Ich hab`ja selbst einen.
    Danke auch für dieses Video.
    Vielleicht kurz ein paar Worte, die Wiener Mechanik betreffend:
    eine Bekannte sagte mir, sie würde mir ihren Flügel schenken. Ich wurde gleich neugierig! Ich sah mir das Instrument an, spielte darauf, wusste aber nicht, ob ich ihn nehmen soll..... (Investitionen, Zustand,....??)
    Also holte ich mir einen Klavierexperten und bat ihn um Rat.
    Er meinte nach der Begutachtung: "Unbedingt nehmen!" Der Zustand dieses Gebrüder Stingl Stutzflügels (1927) war sehr gut, er war kaum bespielt, der Klang so schön.
    Der Klavierfachnmann meinte:"Nicht jeder kann gut auf einem Flügel mit Wiener Mechanik spielen, aber man kann das durchaus lernen und hat dann Freude damit!" (auch wenn nicht alle Stücke darauf spielbar sind).
    Ich bin jedenfalls Hobbypianistin und habe ja als Alternative noch zwei andere Klaviere daheim (neues Pianino, Digitalpiano).
    Ich spiele sehr gerne auf meinem Stingl-Flügel, ich liebe den Klang und habe mich bereits an den etwas anderen Anschlag gewöhnt.
    Meinem Lehrer erzählte ich, dass ich einen Flügel mit Wiener Mechanik bekomme. Er meinte, das passt natürlich,(den Flügel unbedingt nehmen) - er selbst lernte auf einem Flügel mit Wiener Mechanik.
    Ich denke aber, wenn ich nur ein einziges Klavier hätte, wäre es schon besser, eines mit Englischer Mechanik zu haben.
    Aber in meinem Fall habe ich mit diesem Flügel viel Freude!
  • Nun ja Destenay, es ist schon möglich daß ich da nimmer auf den neuesten Stand bin. Es kommt ja die Sehnsucht auch nach den alten Klängen wieder auf (war ja auch ganz überrascht daß es wieder Marschall Röhrenverstärker gibt). Ich war ja immer der welcher zum Kunden sagte; einen Flügel mit Wiener Mechanik zu überholen lohnt nicht - im Gegensatz zum modernen Flügel mit englischer Mechanik, stößt man mit einem solchen Instrument einfach mal spieltechnisch an seine Grenzen.
    Aber ich hab hier mal ein Beispiel eines Wieners so vom Klang her - nun ja, mir persönlich wäre er im Diskant ein wenig zu "klimperig":

    Viele Grüße

    Henry
  • Henry schrieb:

    Es kauft heute kaum jemand noch ein Flügel mit Wiener Mechanik, die Mechanik ist im Gegensatz zur englischen Mechanik mangelhaft. Jedoch ist ein solcher Flügel durchaus spielbar, vielleicht nicht für jede Literatur, aber für Mozart langt er. Hier sind die Vorzüge auch der sehr warme Klang und der Obertonreichtum.

    Viele Grüße

    Henry


    Henry, da bist Du aber nicht mehr auf dem neuesten Stand der Dinge. Ich kenne etliche Klavierrestauratoren, vor allem in Österreich. Da höre ich wunderbares, selten wurden so viele Wienerflügel restauriert und weltweit verkauft wie in den letzten Jahren, die Auftragsbücher sind voll, Käufer Pianisten, Musikliebhaber und öffentliche Institutionen.
    Eine kleine Anekdote, Cyprien Katsaris ein Liebhaber historischer Flüge, kam nach Wien um bei einem Freund von mir, sich ein Flügel für ein Konzert in Wien auszusuchen.
    Er hatte sich ein Wienerflügel ausgesucht und probte einen ganzen Tag lang. Er schimpfte, fluchte ( dies will ich nicht wiedergeben ) und schrie. Als er beendet war, stand er auf und strahlte :" das war ein wunderbarer Tag mit diesem Flügel, ich bin glücklich , was für ein herrliches Instrument, den nehme ich, wir haben uns gegenseitig akzeptiert."

    Bei einem Gespräch mit Demus, kamen wir auf meinem Ehrbar Konzertflügel, er fragte mich ob dieser Flügel eine englische Mechanik hat. Als er hörte, dass dies einer mit Wienermechanik sei, erwähnte er, dass dies wunderbare Instrumente seien. Meine Aussage, man höre immer schlechtes von diesen Wienerflügel kam seine Antwort: " diejenigen die so was sagen , können auch keinen Steinway spielen." :thumbsup: