Schellackpolitur

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    • Schellackpolitur

      Vorbereitende Schritte

      Benötigte Materialien


      Baumwollwatte
      grobes Leinentuch
      feines Leinentuch
      luftdichte Behälter für die Ballen

      Schellackstangen (Farbe bach Bedarf)
      Schmelzwichtel

      Trichter
      feine Damenstrumpfhose

      mehrere Liter Athylalkohol (Äthanol/Spiritus/Verdünnung nr.10/ ) kein Brennspiritus!
      250ml Aceton
      1kg Schellackblätter
      500g Copalharz
      300g Benzoeharz

      Wasserbeize (nach Bedarf)
      Nigrosin (für Schellack schwarz)

      Bimsmehl
      Poliröl
      Schleifflüssigkeit

      Sandpapier Körnung 320 - 800


      Zunächst bereiten wir uns die Politurkonzentrate vor, da zu losen wir 1kg Schellack in 1300ml Alkohol, 500g Copalharz in 1l Alkohol und 300g Benzoe in 500ml Alkohol. Diese angesetzten Lösungen müssen nun für einige Wochen unter zeitweise Wenden der Behälter sich auflösen. Der Schellacklösung setzen wir nun 250ml Aceton bei, so daß diese den Wachsanteil ausfällt (gelblicher Satz am Boden)
      Die Lösungen filtern wir nun alle durch einen feinen sauberen Damenstrumpf bis die Lösungen eine klare Färbung erhalten. Um den Wachsanteil aus der Schellacklösung weitesgehends rauszufiltern, eignet sich hier auch der Einsatz eines Kaffefilters.

      Nun fertigen wir uns die Polierballen an, dabei gehen wir wie folgt vor:

      wir schneiden uns etwa 20x20cm und 9x9cm (für kleine Politurstellen) große Leinentücher zurecht, nehmen etwas Baumwollwatte welche wir fest zusammenpressen so daß das zusammengepresste Watteknäul in die Tücher paßt. Die Tücher knoten wir dann mit den Ecken zusammen.


      -----------Fortsetzung folgt-------------
    • Vorbereiten der Oberfläche

      Zunächst schauen wir nach Schäden wie Löcher, tiefe Kratzer usw. in diese füllen wir mittels Schmelzwichtel und Stangenschellack (je nach Farbe) die Schäden aus, und drücken den noch warmen Schellack mittels eines flachen Metallgegenstandes fest. Anschließend nehmen wir einen sehr scharfen Stechbeitel und tragen damit vorsichtig das überstehende Schellack ab.
      Nun schleifen wir mittels 320iger Sandpapier den alten Lack runter und wiederholen den Schleifvorgang mit 400, 600 und 800er Sandpapier. Nun wässern wir die Oberfläche mittels eines feuchten Schwammes, und lassen es nun wenigstens 24h ruhen.

      Anschließend schleifen wir die Oberfläche noch einmal mit 800er Schleifpapier glatt, und tragen nun mittels Pinsels die Wasserbeize (je nach gewünschten Farbton) auf, und verreiben diese nach kurzer Antrocknungzeit auf die Oberfläche, und lassen es abermals einen Tag lang ruhen.

      Nun nehmen wir irgendein Baumwolltuch, welches wir gründlich mit Schleifflüssigkeit tränken, und polieren dies mit starken Druck ein, bis eine seidig glänzende Oberfläche erscheint.

      ------Fortsetzung folgt------
    • Die Politur

      Anmerkung: Bei schwarzer Schellackpolitur wird die Schellacklösung mit 30% Nigrosinpulver eingefärbt

      Einlassen

      Zunächst bereiten wir uns eine stark verdünnte Schellacklösung (ein Teil Schellack zu 10 Teilen Alkohol), nehmen einen groben Ballen welchen wir damit tränken und "wischen" diese Lösung mit mäßigem Druck in Faserrichtung hinein - diesen Vorgang wiederholen wir einige Male.

      Poren schließen

      Nun verteilen wir ein wenig Bimsmehl auf der Oberfläche, nehmen einen groben Ballen welcher mit Alkohol getränkt ist, und reiben mit starken Druck diesen in die Oberfläche (hier ist des ofteren der Ballen wieder mit Alkohol aufzufüllen). Diesen Vorgang wiederholen wir so lange, bis die Poren geschlossen sind - hier müssen wir aufpassen daß wir keine Nester erzeugen, diese müßten dann wieder fein mit 800er Papier weggeschliffen werden.

      Hauptpolieren

      Wir bereiten uns eine verdünnte Schellacklösung zu, nehmen einen groben Ballen, auf den wir ein wenig Polieröl geben, tränken diesen nun in die Schellacklösung und wischen diese nun mit mäßigen Druck auf die Oberfläche - mal in kreisender Bewegung, mal in 8er Bewegung, bis wir eine glänzende Oberfläche erhalten. Diese lassen wir nun für eine Stunde ruhen, und bereiten uns eine verdünnte Copallösung. Mit dieser verfahren wir genau so wie mit dem Schellack und lassen das Ganze nun 24h ruhen.

      Endpolieren


      Wir nehmen nun einen feinen Polierballen teuen wieder ein wenig Polieröl rauf, verdünnte Schellackpolitur und verfahren wie beim Hauptpolieren bis wir einen Spiegelglanz erhalten, und wischen die Ölrückstände mit einem weichen Baumwolltuch ab. Nun gönnen wir dem Werkstück einen Monat Pause. (dieser Vorgang muß des öfteren wiederholt werden, um eine gute Schicht an Schellack auftragen zu können)

      Auspolieren

      Wir bereiten uns eine Lösung aus Alkohol und sehr wenig Benzoelösung, mit dieser polieren wir unter leichten Drück die Ölrückstände aus der Schellackoberfläche.



      Viele Grüße

      Henry
    • Hi Henry,

      klingt nach ner umfangreichen Prozedur, die nur Könner vernünftig ausüben können... .

      Mich würde aber der Kostenpunkt für die benötigten Materialien interessieren: Speziell, was wohl so ein Pfund Kopal ( Copal ) heute kosten mag ?

      Ich mein, die Maya usw. brannten das Zeug ab, um durch den Rauch mit abseitigen Mächten in Verbindung zu treten, oder bei Menschenopfern :evil: :D -
      ( die Azteken vielleicht auch ) . Aber diese Völker konnten es sich ja praktisch direkt vor Ort aus Bäumen extrahieren, die Kosten waren da sicher nicht so wild...

      :?:

      LG, Olli !
    • ah, thxx for Info, Henry.

      mhh..also Copal das Pfund 40 Euro...also ganz billig ist das ja nicht, dieser Schellack ist da günstiger, gemäß Deinen Links, aber man braucht ja anscheinend alles mögliche, um diese Aktionen durchzuführen.

      Copal riecht bestimmt gut, wenn es abgebrannt wird und wenn es...mhh...guter, cleaner Stoff ist... ^^

      Aber für das von Dir beschriebene Prozedere fackelt man es ja nicht ab, sondern kreiert diese Lösungen... hmm. ( Ich schätze, trinken sollte man die von Dir genannte Schellack-Copal-Alkohol-Lösung nicht unbedingt...sonst könnte man evtl. schon ZU FRÜH..mit abseitigen Mächten in Verbindung treten 8) )

      LG, Olli !
    • klaviermacher schrieb:


      Im Gegensatz zu der genauen Anleitung der Messeinheiten beim Ansetzen der Gemische steht nun aber nichts genaueres dabei...


      Das ist eine guer Frage...ich tue halt etwas Schellackkonzentrat in die Schüssel und gieße eine größere Menge Alkohol darauf - das Verhältnis dürfte so bei 1:4 liegen, also ein Teil gelöstes Schellackkonzentrat zu 4 Teilen Alkohol.

      Viele Grüße

      Henry