Restaurierung alter Flügel - Klangveränderung?

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    • Ilse, ein kleiner Trost, auch Franz Liszt und etliche bekannte Komponisten sowie Clara Schumann und viele andere Persönlichkeiten , spielten auf Wiener Flügel.

      http://www.boesendorfer.com/de/liszt.html

      http://www.instrument-und-kontext.de/ik/fortepiano-nach-1800/graf.php

      hier noch eine Aufnahme, passend zum Thema. Ilse, sobald Du dieses Tempo mal erreichst, sprechen wir über Steinway, Fazioli usw. :thumbsup:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von destenay ()

    • Zu deiner Antwort, Henry:
      Ich finde es auch gut und positiv, wenn jeder etwas anderes bevorzugt. Sonst bräuchten wir ja bei weitem nicht diese große Auswahl an verschiedenen Instrumenten.
      Wenn ich schnelle Stücke spiele, gehe ich immer zum Pianino.
      Spiele ich z.B. Mozart, setze ich mich zum Wiener Flügel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ilseklavier ()

    • Danke, destenay für deine interessanten links und das Musikbeispiel.
      Wenn du schon "Steinway" erwähnst....
      Das wäre mein "Traumklavier" - dieses Spielgefühl ist einzigartig!
      Franz Lehar und Robert Stolz hatten auch einen "Gebrüder Stingl"-Flügel, so wie ich. Möglicherweise auch mit Wiener Mechanik, wer weiß....
      Da hätte ich doch gleich noch eine Frage an alle:
      Seit wann gibt es Flügel mit Wiener Mechanik? Seit wann wird die Englische Mechanik verwendet? Wann hörte man etwa auf, Flügel mit Wiener Mechanik herzustellen?
      .....und noch `ne Frage: ist es besser, ein Flügel ist kreuzsaitig bespannt oder geradseitig?
    • Hallo Ilse,

      Wenn ich mich recht entsinnen kann wurden seit etwa 1770 zeitgleich englische Mechanik (Stoßmechanik) sowohl im süddeutschen Raum die sogenannte deutsche Mechanik, auch Wiener Mechanik oder Prellmechanik genannt gebaut. Die Entwicklung dieser beiden Systeme ging allerdings wohl schon um 1750 los. 1821 verfeinerte Erard die englische Stoßzungenmechanik zur Repetitionsmechanik. Um 1830 entstand der erste Kreuzsaiter, es ist allerdings nicht sicher ob Pape oder von Babcock in Bosten der erste war welcher einen Kreuzsaiter vorstellte.

      Wann die Produktion der Prellmechaniken eingestellt wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, gibt es doch Quellen welche die Jahrhundertwende zum 20, Jahrhundert angeben, allerdings sind mir auch Wiener Flügel späteren Baujahrs bekannt, es ist also denkbar daß sie noch bis in die 30iger Jahre produziert wurden.

      Meinem Verzeichnis nach wurde Gebr. Stingl bis 1950 produziert und später dann von Ehrbar (Wien) übernommen.

      Ein kreuzsaitiger Flügel ist insbesondere im Baß voluminiöser als ein Geradsaiter.


      Viele Grüße

      Henry
    • Oh, super, Henry! Danke für deine obenstehende Antwort. Deine Erklärungen betreffend der Englischen und Wiener Mechanik sind wirklich total hilfreich, nun habe ich wieder ein wenig dazugelernt und mein Wissen erweitert.
      Dankeschön!

      Zu deinem Zitat, die "Oberdämpfungsmechanik" betreffend.
      Was macht sie denn so unbeliebt? Wo sind hier die Nachteile?

      Liebe Grüße, Ilse
    • ilseklavier schrieb:



      Zu deinem Zitat, die "Oberdämpfungsmechanik" betreffend.
      Was macht sie denn so unbeliebt? Wo sind hier die Nachteile?



      Da die Oberdämpfungsmechanik die Saiten erst relativ oben an den Saitenenden abdämpft klingen sie (je nach Marke) mehr oder weniger stark nach. Bei der Unterdämpfung hingegen greift die Dämpfung mehr zur Mitte der Saiten, was eine stärkere Dämpfwirkung hat.
      Vor allen sind aber Oberdämpfer bei vielen Kollegen Klavierstimmer unbeliebt, da hier nur jeder einzelne Ton mittels Holz oder Nylonstimmkeit gestimmt werden muß was sich für Kollegen, welche gewöhnt sind mit Temperaturband zu stimmen, als recht "wartungsunfreundlich" erweist.

      Viele Grüße

      Henry